Die richtige Reaktion
Wir haben festgestellt, dass wenn wir unser Leben, unser Geschäft und unsere Welt in Ordnung bringen wollen, dass wir dann zu aller erst uns selbst in Ordnung bringen müssen. Dafür müssen wir Verhaltensweisen an den Tag legen, mit denen wir uns selbst gut fühlen. Wenn wir uns eine bestimmte Erfahrung wünschen, dann müssen wir alle Umstände so erzeugen, dass sie uns die gewünscht Erfahrung auch selbst so erfahren lässt.
Wenn wir des Öfteren schlecht gelaunt oder negativ sind und andere Menschen oder uns selbst zum Beispiel andauernd in Gedanken oder Worten kritisieren, dann haben wir eine Brille auf, die uns nichts Gutes sehen lässt. Selbst wenn eine Person vielleicht doch ganz nett ist, dann könnten wir das gar nicht so sehen, weil wir einfach die falsche Brille aufhaben, bzw. weil wir im Geist eine Einstellung angelegt haben, die uns am Guten vorbei schauen lässt. Obwohl das Potenzial zum Guten vielleicht da wäre. Denn jeder andere könnte die Situation ganz anders sehen wie wir selbst!
Eine Sache ist also nicht zwangsmäßig gut oder schlecht. Es hängt von der Brille ab, die wir aufgesetzt haben und die uns die Situation so oder so sehen lässt. Es kommt also auf die Sichtweise an, während die Sache an sich neutral ist.
Nun wollen wir aber Brillen aufsetzen, die uns eine gute Welt, ein gutes Geschäft, gute Partner, gute Menschen und gute Umstände sehen lässt. Niemand von uns möchte, dass es uns selbst schlecht geht. Und tief in unserem Herzen wünschen wir das auch keinem anderen. Da wir andauernd in Beziehung zu irgendwelchen Dingen, Personen oder Umständen oder zu unserem eigenen Körper und unserem eigenen Selbst sind, wir also Alles immer nur in Beziehung zu Etwas erleben und wir den anderen oder das Andere nicht verändern können, müssen wir bei uns anfangen. Die Erfahrung haben wir schon oft genug gemacht und wir sollten diese Erfahrung nun zur Weisheit werden lassen. Wir können eine andere Person oder Situation nicht ändern. Wir können aber unsere Sichtweise ändern. Das liegt in unseren Möglichkeiten und daran sollten wir arbeiten.
Das Neue handeln.
Nehmen wir eine Situation in der etwas Unerwartetes passiert. Der Moment also, wo wir bereits kurz vor einer Reaktion stehen. Wo wir nicht mehr ableiten können, ob wir die Sache verursacht haben, sondern wo bereits die Wirkung am Werk ist und wir nun vor etwas Unerwartetem stehen.
Grundsätzlich scheint es wohl sehr wichtig zu sein, sich immer wieder die Zeit zu nehmen um die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. Ein aufgewühlter Geist hilft niemanden und lässt einen nur sehr viel Durcheinander erleben. Das regelmäßige Bemühen um einen klaren Kopf, lässt einen zwangsweise irgendwann einen ruhigen Kopf erfahren. Hier beginnen wir also bei uns selbst. Wir wollen eine friedliche Welt erfahren und tun alles dafür, um auch eine friedvolle Welt erleben zu können. Dies ist allerdings die Vorbereitung auf eine friedliche Situation. Wir wollen aber den Moment nehmen, wo wir die Vorbereitung verpasst haben und wir nun konfrontiert werden.
Um keine weitere Konfrontation in der Zukunft zu erleben, ist nun ein Handeln erforderlich, dass keine weitere Unstimmigkeiten erschafft. Es darf also keine blinde Reaktion folgen, in der wir so tun, als wüssten wir nicht, dass unser jetziges handeln eine Auswirkung auf die Zukunft haben wird. Wir wissen sehr genau, dass wenn wir nun mit Wut reagieren, dass dies weiterhin die Wut am Leben erhält und wir weiterhin die Brille der Wut aufhaben werden, was uns zwangsläufig wieder Wut sehen und erleben lässt. Hier ist also kein Denken gefragt, sondern ein intelligentes Handeln, das nicht vom Denken erzeugt werden kann. Denn wir wissen ja bereits, dass unser Denken, wenn es nicht konstruktiv eingesetzt wird, eher alles schwieriger macht. Was ist also zu tun?
Den Moment der Achtsamkeit dieser Tatsache gegenüber das Wut nur weitere Wut erzeugt, bringt bereits ein Bewusstsein hervor, in dem wir Verantwortung übernehmen und wo ein Moment der Klarheit besteht. Wir wissen was jetzt passiert und wir haben die Möglichkeit, nur die Möglichkeit, das heißt nicht, das wir vielleicht jetzt schon nicht mit Wut reagieren, es besteht aber die Möglichkeit, es diesmal vielleicht nicht zu tun.
Das erfordert natürlich Übung und regelmäßige Wachheit. Aber bei jedem mal, wo die Achtsamkeit da ist, wächst die Wahlmöglichkeit und allein das Bemühen um eine heilvolle Handlung wird uns erfahren lassen, wie alle bemüht sind, eine friedvolle Situation herstellen zu wollen. Allein unser Bemühen bewirkt schon, dass wir „Bemühen wollen“ von allen andere erfahren. Warum?
Weil wir bereits festgestellt haben, dass wenn wir mit Wut reagieren, dass wir dann auch Wut erfahren werden und wenn wir mit „bemühen wollen“ reagieren, wir „bemühen wollen“ erfahren werden. Gleiches zieht gleiches an! Und das gilt auf jeder einzelnen Ebene, in jedem kleinem und noch so kleinem Bereich. Jeder noch so kleine Gedanken, jede noch so kleine Handlung wird immer genau das Gleiche hervorbringen. Wir benötigen also Achtsamkeit dieser Tatsache gegenüber. Und Achtsamkeit können wir zum Beispiel in der Meditation und im Alltag üben. Egal ob man meditiert oder arbeitet. Achtsamkeit kann immer da sein. Egal was man gerade tut.
Wir können den eigenen Gedanken gegenüber achtsam sein, den Handlungen gegenüber achtsam sein, den Menschen, den Tieren, der Natur oder in was wir auch in Beziehung sein mögen, wir können immer und überall achtsam sein. Reine Achtsamkeit. Nur Achtsamkeit. Mehr nicht. Nur achtsam! Wenn wir uns die Eigenschaft der Achtsamkeit aneignen, wird das nicht nur uns nutzen, sondern auch allen anderen Menschen, denn es lässt uns eine Welt erfahren, in der ein achtsamer Umgang herrscht. Ursache und Wirkung! Wut=Wut, Bemühen=Bemühen, Achtsamkeit=Achtsamkeit. Es ist eine Wechselwirkung. Das Gesetz der Resonanz.
Nicht wir sind falsch.
Grundsätzlich sind nicht wir als Person falsch, sondern die Reaktion des Geistes, die Gewohnheiten des Geistes bringen immer wieder Dinge hervor, die uns zwangsläufig Dies oder Das erfahren lassen. Das blinde reagieren, die Unwissenheit über den eigenen Geist, der alle Dinge hervorbringt, muss mit Wissen, welches Weisheit ist erkannt werden. Und wir müssen stets bemüht sein, den Geist in ein heilsames Werkzeug zu transformieren. Der Geist ist zu allem fähig. Er kann alles hervorbringen und uns alles erfahren lassen. Es darf aber nicht unkontrolliert reagieren. Mit Achtsamkeit und Konzentration können wir den Geist zu einem heilvollem und äußerst gewinnbringendem Werkzeug einsetzen, dass nicht nur uns hilft, sondern jedem anderen Wesen auch. Ein Geist der nicht nur auf sein eigenes Wohl ausgerichtet ist, kann ein nützliches Werkzeug für die eigene Persönlichkeit und für das Wohl anderer werden.
Unsere Gedanken lassen uns eine Sache als gut oder schlecht erfahren. Wenn wir eine Sache als gut oder schlecht erfahren, dann haben wir eine gute oder schlechte Wahrnehmung dazu und in dieser Wahrnehmung sind gut oder schlechte Gefühle enthalten. Selbst ein schlechter Tag kann sich für uns hervorragend anfühlen, wenn wir positive Gedanken haben. Die Gedanken bestimmen also unsere Wahrnehmung. Erst ist der Gedanke da und dazu entsteht dann ein Gefühl. Wir müssen demnach unsere Gedanken beobachten und zugleich eine Haltung etablieren, die uns etwas Positives erfahren lässt. Dies können wir anhand dessen, was wir bereits erläutert haben bewirken.
Wir wissen nun, dass jede unheilsame Handlung uns etwas unheilsames erleben lässt. Nicht weil wir schuld sind oder gar dumm sind, sondern weil ein unheilsamer Geist, unheilsames hervorbringt und uns das zwangsläufig erfahren lässt. Ein heilsamer Geist bringt heilsames hervor und lässt uns heilsames erfahren. Der Geist ist also ein Werkzeug das wir nutzen können. Wie nutzt du deinen Geist? Was bringt er hervor? Bist du zufrieden damit oder möchtest du es ausbauen?
Zurück zu unserer Situation in der wir etwas Unerwartetes erleben. Achtsamkeit und das Wissen über das Gesetz von Ursache und Wirkung sind nun also als Weisheit in uns vorhanden. Wir wissen (Weisheit) das wenn wir nun mit Mitgefühl und Aufmerksamkeit dem anderen gegenüber reagieren (Achtsamkeit), dass wir dann in Zukunft ebenfalls Mitgefühl und Aufmerksamkeit erhalten werden (Das Gesetz von Ursache und Wirkung). Vielleicht nicht gleich in der direkten Situation. Zumindest aber wird es die gesamte Situation transformieren, denn wir reagieren mit einem völlig neuen Verhalten und das ist sozusagen nicht vorgesehen. Es mag noch alte Reaktionen geben, aber mit einer humorvollen und entschlossenen Neugier können wir nun zuschauen, was wohl passieren wird.
Wir verlassen die alte Konditionierung und machen etwas ganz neues. Wir setzen die uns innen wohnende Intelligenz ein, die aus Weisheit und Achtsamkeit besteht und reagieren völlig anders als sonst. Das wird Veränderungen hervor rufen. Positive Veränderungen, weil wir positives bemühen an den Tag legen. Ein Umdenken wird zwangsläufig die Dinge ändern müssen. Alles hat das Potenzial zu allem! Nichts muss zwangsläufig so bleiben wie es ist. Alles ist in Bewegung, andauernd. Nur unser Geist, der die Fähigkeit zum festhalten besitzt, lässt uns glauben, dass wir etwas besitzen. Dabei besitzen wir nur einen Geist, der glaubt zu besitzen. In Wirklichkeit ist alles in Bewegung. Alles ist dem entstehen und vergehen unterworfen. Auch der Geist. Es muss nicht beständig festgefahren sein. Ein festgefahrener Geist, kann nichts Neues hervorbringen und wir übern nun, etwas mehr Bewegung in den Geist zu bringen. Meditation könnte demnach ein Fitnessprogramm für den Geist sein. Wieder beweglicher werden, nicht so engstirning und festgefahren. Offen sein für neue Möglichkeit, neues tun, neues machen. Es ausprobieren.
Wann wird ein neues Handeln Ergebnisse bringen?
Das kommt darauf an, wie lange du schon nach dem alten Prinzip handelst. Das alte Prinzip war aus Unwissenheit heraus zu reagieren. Und immer wieder nur zu reagieren. Ein reagieren, dass bisher nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt hat. Nicht zu wissen, dass jeder Gedanke, jede Tat, jede Handlung dich entsprechend gleiches erfahren lässt, war Unwissenheit über die Funktion des Geistes. Nicht nur dein oder mein Geist, sondern über den Geist der uns allen innewohnt. Nun weißt du darum und kannst bewusst Gutes tun. Auch wenn es nur ein Glaubenssatz sein mag, es ist ein guter Glaubenssatz, weil dein handeln nicht nur für dich gut sein wird, sondern für andere auch. Man wird sozusagen ein guter Mensch der bewusst und achtsam ist.
Wie bereits erwähnt bedarf es etwas Übung bis man seinen Geist objektiv betrachten kann und die verschiedenen Denkmuster erkennt. Bis dahin wird es weiterhin ein reagieren geben, dessen Wirkung wir uns noch nicht ganz bewusst sind. Aber es wird wirken und bis dato wirken vielleicht noch Reaktionen die wir in der Vergangenheit unbewusst verursacht haben. Damit werden wir leben müssen, bis sie zum Tragen gekommen sind und bis deren Energie verbraucht ist. Wichtig ist, dass wir von nun an verantwortungsvoller und bemühter sind Samen zu säen, die uns das gewünschte Ergebnis bringen. Eben nicht das, was wir nicht wollen, sondern das was wir wirklich möchten. Und um dies zu erhalten, sollten wir bemüht sein, es jedem anderen ebenfalls zur Verfügung zu stellen.
Natürlich werden wir die akute Situation nicht einfach durch gute Gedanken beiseiteschieben können und plötzlich Gutes erwarten können. Dein Gegenüber wird vielleicht immer noch so reagieren, wie du es nicht magst, aber zumindest bist du dir deiner „kommenden“ Reaktion bewusst und vielleicht schaffst du es immer ein kleines Stückchen mehr, anders zu handeln. Nämlich so zu agieren, dass du das von dir angestrebte Ziel, also das was du eigentlich tatsächlich erleben möchtest, selbst ausdrückst und erschaffst. Wenn du in einem Streit nicht wirklich streiten möchtest, sondern Anerkennung haben möchtest, dann ist es völlig irrsinnig mit Streit zu reagieren. Wenn du allerdings inne hältst und dich fragst, was will ich jetzt in diesem Moment wirklich? Dann ist die Antwort Anerkennung und die bekommst du, indem du den Streit abbrichst und offen darlegst, was du wirklich möchtest. Jetzt kann ein Abgleich zwischen dir und deinem Mitstreiter stattfinden und dein Mitstreiter wird reagieren müssen. Es ist seine Entscheidung ob er weiter streiten möchte oder nicht. Du weißt nun was du willst und kannst entscheiden wie du weiter mit der Situation umgehen willst. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung und das wird eine Veränderung hervorrufen. Du antwortest mit Ehrlichkeit und wirst Ehrlichkeit erhalten.
Du möchtest dass andere dir mehr Aufmerksamkeit schenken, dann lege die entsprechende Prägung dafür an, wie es wohl sein wird Aufmerksamkeit zu erhalten. Dafür musst du anderen Aufmerksamkeit schenken. Vergiss nicht: Bist du nett, werden andere nett sein. Bist du aufmerksam anderen gegenüber, werden andere dir mehr Aufmerksamkeit schenken. Hörst du auf zu streiten, wird der Streit verschwinden. Wirst du ehrlich, wird du Ehrlichkeit bekommen. Auch wenn einem das manchmal nicht gefällt. Aber zumindest weiß dann jeder wo er dran ist.
Die Funktion des Geistes.
Noch einmal ganz deutlich. Es hat nichts mit unserer Persönlichkeit zu tun, sondern mit unseren Prägungen in unserem Geist, die uns zwangsläufig etwas erfahren lassen müssen, weil wir es eben so sehen. Wenn wir etwas anderes sehen wollen, müssen wir die Sichtweise ändern. Wir müssen selbst sehen, wie es ist anderen gegenüber aufmerksam zu sein, damit wir erfahren können wie es ist wenn jemand aufmerksam ist. Wir sind ja selbst dabei, wenn wir anderen gegenüber aufmerksam sind. Wir erleben es ja bereits! Dabei spielt es gar keine Rolle mehr, ob wir zu jemand andere aufmerksam sind oder ob wir nur einfach aufmerksam sind. Wir erleben Aufmerksamkeit, fertig. Und das ist doch nichts Schlechtes. Warum es also nicht üben, immer wieder. Üben. Bis es normal geworden ist und wir die Welt einfach so erleben. Dann haben wir den Geist transformiert, ohne einen Anspruch auf das Gutwollen eines anderen zu haben. Wir haben bei uns begonnen und nie mehr werden wir über die Unzulänglichkeiten eines anderen nachdenken müssen.
Einige Korrelationen
Du möchtest, dass andere zuverlässiger sind?
Dann musst du Zuverlässigkeit erleben, indem du sie selbst lebst, also selbst zuverlässig bist.
Du möchtest, dass andere dir mehr Zuneigung geben?
Dann musst du wissen wie es ist Zuneigung zu erleben, indem du anderen Zuneigungen gibst.
Natürlich in einem für die passenden Maß. Du gibst, was in deinen Möglichkeiten liegt.
Du möchtest, dass andere dir mehr zuhören?
Dann achte peinlichst genau darauf, dass du anderen zuhörst und weniger von dir selbst redest, eingenommen bist oder in Szene setzt. Hilf mit dem, was du sagen möchtest anderen.
Du möchtest, dass es weniger Wut in deiner Umgebung gibt?
Dann sei nicht selbst, zu dir und zu anderen, wütend. Praktiziere Geduld und gib selbst Gefühle von Wut und des inneren Zorns auf andere auf. Achte darauf, dass du einen Lebenswandel führst, der ethisch absolut korrekt ist. Freu dich über das Glück anderer und übe Mitgefühl, wenn andere leiden. Würdige gute Arbeit.
Du möchtest, dass andere nicht so rücksichtslos mit dir oder deinem Eigentum umgehen?
Dann entwickle ein Feingefühl dafür, was anderen gut tut und weiterhilft. Ein respektvoller Umgang mit dem Partner, den Mitarbeitern, den Kollegen ist hier äußerst hilfreich.
Du möchtest, dass andere deine Anweisungen oder Vorschläge respektieren?
Dann sprich nicht über Dinge die du nicht realisieren kannst. Vermeide unnötige Tätigkeiten. Sprech inspirierend und positiv mit anderen. Erlange Klarheit über deine Ziele im Umgang mit Partnern, Mitarbeitern, Kunden und Freunden. Rede nicht einfach des Mitredens Wollens.
Du möchtest mehr Freude haben an dem, was du tust?
Dann hab Freude an dem, worüber andere sich freuen, auch wenn du es selbst nicht hast. Setze Prioritäten in deinem denken, handeln und tun. Schätze wirtschaftliche Güter und Möglichkeiten. Respektiere deine Konkurrenz. Sei dankbar und neidlos.
Du möchtest an einem Ort leben, an dem die Menschen glücklich sind?
Dann bemühe dich um Beständigkeit in der Arbeit mit diesen Tugenden und dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Sei dir bewusst, dass alle Dinge das Potenzial enthalten, alles zu sein! Mit deinem Blickwinkel machst du sie zu dem was sie für dich sind. Sie haben aber das Potenzial auch alles andere zu sein!
Der Plan
Es ist einfach diese Dinge zu lesen und im Grund wissen wir bereits darum. Aber handeln wir auch wirklich danach? Haben wir es wirklich verstanden und in den Alltag eingebaut? Um es wirklich zu überprüfen und selbst im Alltag zu testen, empfehle ich dir für den Anfang eine kleine Übung:
Erstelle dir eine Übersicht mit den Dingen, die du andauernd erlebst, aber nicht erleben möchtest.
Schreibe dazu, was du stattdessen erleben möchtest. Dann überlebe was du tun könntest, um das zu erleben, was du selbst gern erfahren möchtest.
Noch einmal: Du bist ja selbst dabei, wenn du nett zu anderen bist. Du bekommst als bewusster Beobachter ja mit, wie du selbst nett bist. Du siehst dich ja selbst. Dieses sehen, wie du nett zu anderen bist, hinterlässt eine Prägung, eine Erinnerung in deinem Geist, die dich irgendwann erfahren lässt, wie jemand anderer nett zu dir ist.
Ein umgekehrtes Beispiel: Du bist unfreundlich zu jemandem. Du weißt, dass du unfreundlich bist, weil, du bist ja selbst dabei. Du erlebst es ja mit, wie du unfreundlich zu jemand anderem bist. Das hinterlässt eine Spur in deinem Bewusstsein. Die Spur unfreundlich gewesen zu sein, speichert sich als Erinnerung in deinem Bewusstsein ab und sicker nach unten in den eher unbewussten Bereich. Es sei denn, dir ist bereits bewusst was da gerade passieren wird. Aber falls nicht, wirst du früher oder später zwangsläufig, wenn dieses Erlebnis in deinem Geist seinen Höhepunkt erreicht hat, erleben müssen, wie es ist jemand anderen als unfreundlich zu erleben.
Du warst unfreundlich zu jemandem, hast gemeckert und geschimpft und du hast es selbst miterlebt, du warst dabei. Du hast es getan und du konntest dich dabei beobachten wie du es getan hast. Das Erlebnis wird als Samen, als Erfahrung ins Unterbewusstsein sickern. Und dort wird es irgendwann wieder aufsteigen, denn keine Handlung geht verloren. Im passenden Moment, wenn aus dem Samen ein Baum geworden ist, wirst du erleben, wie es ist, wenn jemand mit dir meckert und schimpft. Keine Handlung geht verloren! Du musst zwangsweise die Erfahrung machen, weil der Samen einmal gelegt wurde. Du hast ihn selbst gelegt und er ist im Unterbewusstsein auf fruchtbaren Boden gestoßen. Welche Samen willst du also künftig mit diesem Wissen säen? Welche Erfahrungen, bei denen du dich selbst beobachtest, willst du nun auf den Boden des unteren Bewusstseins, das sehr fruchtbar ist, sickern lassen?
Wie kannst du das erhalten, was du selbst erleben oder erfahren möchtest? Schreibe dir dazu ein paar Handlungen und Eigenschaften auf, die du praktizieren und üben möchtest. Schreibe dir auf, welche Samen du von nun an säen möchtest.
Ein Beispiel:
Ich habe andauernd negative Gedanken. Ich sitze in meinem Büro und plötzlich kommen mir einfach negative Gedanken über ein bestimmte Person oder eine bestimmte Situation. Oder ich gehe spazieren und denke die ganze Zeit negative über meine eigene Zukunft. Das stört mich, ich will das nicht erleben, weil ich mich dann dazu auch noch schlecht fühle.
Was will ich stattdessen? Ich möchte mich gut fühlen. Ich möchte alles wieder etwas klarer sehen, nicht immer so negativ. Was will ich wirklich? Ich möchte wieder Gutes sehen können und erfreuliche Gefühle haben.
Wie kann ich erhalten, was ich mir wünsche? Welche Handlungen kann ich praktizieren? Ich muss jemanden finden, der ebenfalls negative Gedanken hat. Ich muss mit ihm spazieren gehen und ihn auf schöne Dinge aufmerksam machen. Ich muss die Negativität anschauen und beobachten, wie es ist, so negativ zu sein. Ich könnte dem anderen dieses Prinzip erklären und dabei helfen, positiv Gedanken zu entwickeln. Wem könnte ich noch helfen positiv zu denken, schönes zu sehen? Was gab es denn heute für mich positives zu erleben? Habe ich heute schon jemanden was nettes gesagt, was nettes geschickt oder für jemanden etwas erledigt, worüber die Person sich gefreut hat? Hmm, eigentlich noch nicht, aber ich werde Ausschau danach halten, wo ich was Gutes tun kann. Der Gefällt mir Button von Facebook ist eigentlich ne gute Sache…. Das ist gut, dass ich gerade dabei bin positives zu entwickeln, das ist ein erster Schritt. Es ist gut mich dabei zu beobachten, denn ich weiß, dass es eine Auswirkung haben wird. Wann die kommt? Das spielt keine Rolle. Der Weg ist das Ziel.
Wie wird diese Person sich wohl fühlen? Und was wird in Zukunft geschehen, wenn sie so weitermacht?
Arbeite daran, jeden Tag, immer wieder. Sei dir für immer bewusst, welche Wirkung dein handeln, dein tun und dein denken hervorbringen wird. Lies es nicht nur und dann legst du es in die Schublade. Meditiere darüber, denk nach. Konstruktiv nachdenken, ob das gesagte für dich etwas positive haben könnte oder nicht. Probier es eine Zeitlang aus und entscheide dann. Das ist wahre Achtsamkeit. Das ist rechtes Handeln im Einklang mit dem Herzen.
Viel Erfolg!
Wenn du mehr über diese Prinzipen wissen möchtest, dann empfehle ich dir die Original Bücher von Geshe Michael Roach „Der Diamantschneider“ und „Karmic Management“.
Karsten Spaderna