Du bist nicht allein.

Projeziere deine kleinen Problemchen nie auf eine andere Person. Alle Konflikte finden ausschließlich in dir statt. Es ist immer ein Zwiespalt zwischen dem was ist, und dem was du glaubst wie es sein sollte oder wie es hätte anders laufen sollen. Im Grunde ist es ein Zeitproblem, dass einen Konflikt überhaupt erst aufkommen lässt. Wenn du dich zum Beispiel eingegrenzt, deiner inneren Freiheit und in deinem Freiraum begrenzt fühlst, dann ist das nicht die Schuld einer anderen Person, sondern die eigene Unfähigkeit sich Freiraum zu nehmen. Vielleicht hast du dich in irgendeiner Art abhängig gebracht und bist deinen eigenen Gefühlen oder Emotionen wie Wut, Trauer oder Angst gegenüber abhängig. Aus Angst sieht man keinen Ausweg und verweilt stattdessen in einer Situation bis hoffentlich Hilfe von oben kommt. Die mag vielleicht kommen, aber letztendlich ist es zuerst einmal von deinem eigenen Willen abhängig dich befreien zu wollen. Es geht dabei nicht um eine äusserliche Befreiung sondern um eine innerliche Befreiung. Um eine eigene unabhängigkeit den eigenen Ängsten und Sorgen gegenüber. Eine Äusserlichkeit, egal in welcher Form sie sich dir auch zeigen mag, wird dich nicht befreien, denn unter Umständen machst du dich wieder abhängig davon und wartest dann auf Rat oder Anweisungen die du befolgen magst um besser klar zu kommen. Das ist keine Freiheit oder Ungebundenheit.

Es geht auch nicht darum einen Partner oder eine Arbeitsstelle für einen innerliche Befreiung zu verlassen. Es geht darum, innerlich im Einklang mit dem zu sein was ist, ohne in irgendeine Zukunft oder Vergangenheit zu tauchen, die einen nur wieder illusorisch ist und somit hoffen lässt. Wenn du dich begrenzt und eingeengt fühlst, dann ist das ein wahres Gefühl, den du hast dich tatsächlich begrenzt und dich von deinen Ängsten einengen lassen. Wir tuen das fast alle. Das ist schon eine Norm, eine Realität geworden. Wenn du das für dich erkannt hast, kannst du es im Aussen beobachten und erkennen. Aber versuch es nicht zu verändern. Betrachte es so wie es ist und erkenne die Konflikte die daraus entstehen. Die ganze Welt befindet sich in solchen Situationen, nicht nur du allein. Es wäre törricht zu glauben, dass es allen anderen gut geht nur dir nicht. Das ist einfach keine Tatsache. Du brauchst nur die Zeitung zu lesen und dir die Nachrichten anzuschauen. Noch immer gibt es Kriege auf dieser Welt, weil ein Land oder eine einzige Person glaubt, im Recht zu sein. Betrachte diese Dinge nicht um sie von einer Unzufriedenheit heraus ändern zu wollen, sondern sei erst mal im reinen mit dem was ist, nämlich Unzufriedenheit. Schlage nicht sofort eine Gegenrichtung ein. Das solltest du immer überprüfen, ob du flüchten möchtest und die Realität meidest. Niemand weiß ob die andere Richtung die richtige ist. Akzeptiere den Moment wie er ist, ohne dein eigenes kleines Ego dahinein zu bringen und zu glauben, du wüsstest nun bescheid. Niemand weiß bescheid. Es gibt auch nichts worüber man bescheid wissen müsse, denn das würde voraussetzen, dass es ein Ende, einen Abspann, ein Happyend gibt. Wir aber befinden uns im freien Fall. Das ganze Leben ist ein fließen und wenn du in der Lage bist ohne Widerstand mitzufließen, dann erfährst du wie frei du eigentlich schon immer warst und bist.

Die Begrenzung die du wahrnimmst, nimmst du aus etwas größerem heraus war. Und du kannst die Begrenzung nicht überwinden, indem du aus ihr heraus reagierst und dich weiterhin im Rahmen der Begrenzung bewegst. Sozusagen aus dem kleinen bißchen das Beste rausholen. Das kann nicht die Lösung sein. Behalte den Überblick, bleibe im Großen und Ganzen und schau dir deine Begrenzungen an. Erkenne sie einfach nur. Sie sind real und zugleich eine Einbildung des kleinen Dinges das glaubt ein Ich zu sein. Das Ich selbst ist die Begrenzung! In „Ich“ zu denken, kapselt einen von der restlichen Welt ab und läst einen glauben, mit seinen Problemen allein dazustehen. Aber wie sehr man auch wegsehen mag, es läßt sich nicht verdrängen, dass die ganze Menscheit leidet. Nicht nur du mit deinen Problemen, sondern auch dein Nachbar, dein Arbeitskollege, dein Partner, deine Stadt, dein Land usw…Schau dir das große Ganze an, dann lösen sich deine kleinen Problemchen von selbst, denn dann erkennst du ganz deutlich deine innere Begrenztheit und deine egoistischen Ansichten mit denen man immer noch manipuliert um für sich das Beste rauszuholen.

Kannst du das akzeptieren, dass es um mehr als nur um dich geht? Kannst du das so stehen lassen? Es überprüfen und erforschen ohne eine Gegenbewegung auszulösen, die ja dann wieder aus einem „Ich“ heraus entstehen würde? Ich weiß das alles auch nicht, aber jeder von uns kann sich selbst und seine Konzepte und Reaktionen überprüfen und sich somit selbst in Frage stellen. Jeder kann sein eigenes kleines „Ich“ Gefühl in Frage stellen. Dieses Infrage stellen ist Selbstbeobachtung. Und Selbstbeobachtung führt zu Erkenntnis und diese widerrum entsteht nur dann, wenn man innerlich still ist und die Dinge betrachten kann, ohne sie zu begründen, ab- oder aufzuwerten zu wollen oder ohne etwas erreichen zu wollen womit man sich persönlich berreicher möchte.

Vor allem die spirituelle Bereicherung scheint für viele verlockend zu sein. Kannst du erkennen, wie Unzufrieden man mit dem ist, was ist? Und wie sehr wir uns bemühen, wieviel Energie wir verbrauchen um das zu vermeiden, was ist einfach real ist? Siehst du die Energieverschwendung im inneren, wie im äußeren? Es geht nicht nur um das negative. Auch das positive ist da und existiert. Es gibt auch Höhepunkte im Leben des Menschen, aber selbst diese sind begrenzt und es besteht die Gefahr sie festhalten und als schöne Erinnung abspeichern zu wollen. Wenn man das tut, leidet man, weil die Dinge schon morgen wieder anders sein können. Das ist ebenfalls eine Abhängigkeit an die man sich gebunden hat, von der man sich wünscht, dass sie wieder eintrifft und man sich dann gut fühlen kann. Manche sind süchtig nach Erinnerungen und können sie gar nicht loslassen. Das ist Begrenzung. Das Leben ist ein fließen, die ganze Zeit. Nur dein Festhalten an Meinungen, Erinnerungen, das Wünschen von Dingen, bindet dich und lässt dich nicht frei sein. Erkenne alle Bindungen und die damit verbundenen Abhängigkeiten. Das Erkennen selbst ist dann schon die Befreiung. Damit bist du innerlich nicht mehr gebunden, weil du es bereits betrachten kannst. Diese Freiheit hat innerlich jeder und sie ist an jedem Ort vorhanden, in jedem Moment, gleich wer du bist, wie du aussiehst. Dafür muss niemand studiert haben, niemand muss dafür ein Doktor sein. Wir alle haben das Gemeinsam.